29. Januar – Fehler im Zentralrechner


Heute war Premiere unserer Rad- und Autoreisekombination.


Eigentlich war alles prima. Claudia kam mit dem Auto gut zu recht. Ich hatte richtig Druck auf dem Pedal und ausreichend Luft. Nur die Pulswerte spielten komplett verrückt.

Morgens hatte ich im Stehen einen 70er Puls, was für mich ungewöhnlich niedrig ist und auf dem Rad habe ich den Puls nicht unter 170 Schläge (bei Pulsmax 194) drücken können... und das für eineinhalb Stunden und dann haben wir das Experiment abgebrochen.


Noch wilder war dann das Verhalten meiner Pumpe beim Rasten. Erstmal ging der Puls nicht runter und dann ging er von viel zu hohen 130 aus der fast Ruhe ohne Grund auf 140 und höher.

Wir kamen da schon ein wenig ins Grübeln, weil es mir sonst eigentlich ausgezeichnet ging.

Zuerst dachten wir, der Pulsmesser sei kaputt. Aber der war in Ordnung. Das Herz pumpte so schnell, aber recht flach. Die volle Durchflussmenge wurde ja auch gar nicht gebraucht...

Des Rätsels Lösung offenbarte sich am Abend, als mich eine Migräneattacke vom Feinsten niederstreckte.

So haben wir wieder was dazu gelernt. So eine Migräne kündigt sich also auch über die Pulswerte an. Hab ich vorher auch noch nicht gewusst.


Nun denn, diese Merkwürdigkeit störte uns aber nicht, den Tag zu genießen. Denn die Autofahrt und die Gegend waren ganz nach unserem Geschmack.

Die Berge sind ein wenig mehr "Scenic" und bei den Straßen hatten sie hier mehr Asphalt über als auf der Nordinsel und mussten so die Straße nicht schnurgerade den Berg herauf verlegen.


Uns dämmert aber, dass dieser "Hype" um die Südinsel wieder gnadenlos überzogen ist.

Natürlich ist es hier schön – sogar wunderschön – aber dieses Super-dooper-mega-hab-ich-noch-nicht-gesehen-unglaublich-zum-Verrücktwerden, das manche einem entgegen tröten, wenn sie von der Südinsel reden, haben wir im Vergleich mit der Nordinsel noch nicht wahrnehmen können.

Da haben wir uns mal gefragt, woran das liegen kann.


Ich glaube, die Südinsel macht einfach mehr her, wenn man nicht so viel Urlaub hat. Da kommen die schönen Anblicke in einer schnelleren Abfolge.

Dann ist hier auch mehr auf Urlaub eingestellt und weniger auf "normales Leben".

Viele Urlauber dürften hier auch mehr Zeit verbringen, als auf der Nordinsel. Und dann ist da noch ein nicht zu unterschätzender Faktor:

Wie häufig bewege ich mich zu Hause ohne Hilfsmittel in naturnaher Umgebung?

Wer seinen Super-Alabaster-Körper nur zwischen Bürostuhl und Sofa via Aufzug und Recaro-Sitz hin und herbewegt und höchstens mal Samstag sich in die Trevira-Pelle zwängt, um zum Bäcker zu schlurfen, der erlebt hier natürlich den Landscape-Overkill. Das bekommt das Hirn nicht eingepegelt.

Wir beiden Banausen sagen am Ende des Tages an der Golden Bay nur: Ganz schön "Beachy" hier, was?


...drehen uns um und freuen uns über die schönen Blumen im Garten, die es aber genauso auch auf der Nordinsel gibt.... ;o)