02. Januar – Immer wenn’s am Schönsten ist...


...sollte man gehen. Und das haben wir heute leider auch getan. Die TUI-Lodge war wirklich ganz große Klasse. Ich habe mich selten irgendwo so wohl gefühlt. Überall gab es gemütliche Ecken, die einen mit einem Sofa zum Verweilen einluden und die Gäste waren durchweg angenehm.


Deshalb waren wir heute auch sehr traurig, dass wir diese schöne Unterkunft verlassen mussten.

Es gab auch sofort nach dem Verlassen der Hofeinfahrt was vom bunten Teller. Lecker 375 Höhenmeter am Stück erwarteten uns verteilt auf 3,5 km.

Nach gut einem Kilometer war dann auch wieder Schluß mit lustig und wer sein Fahrrad liebt, der schiebt.

Das haben wir dann auch ausreichend getan.

Wir befinden uns nicht in der körperlichen Verfassung, um das als Makel anzusehen. Wir sind froh, dass wir da überhaupt nach oben kommen und Pulswerte bis zu 170 Bpm beim Schieben sprechen für sich.


Die Abfahrt war gigantisch. Der Anhänger hemmt einen schon ein wenig. Man kann mit dem auf der Abfahrt jedenfalls keine Autos überholen, aber zumindest einholen.

Das würde auch ein wenig blöd aussehen. Eben sieht der Autofahrer einen noch aus dem letzten Loch pfeifend den Berg hochschieben und dann wird er auf der Abfahrt von so einer wackelnden Kinderradfahne überholt. Das geht nicht.

So bleibt man auf der Abfahrt schön hinter den Autos. Behindern tut der Anhänger auf der Abfahrt nicht.

Da findet Claudia die Satteltaschen unangenehmer, weil das ganze Fahrrad bei hohen Geschwindigkeiten instabil wird und in den Kurven muss man die richtige Geschwindigkeit finden, um nicht zu schnell zu sein. Allerdings darf man auch nicht zu langsam sein, wenn man sich in die Kurve legt, weil die Taschen doch gut Richtung Erdboden ziehen. Der Anhänger verhält sich da nahezu neutral.

Mit dem Bremsen habe ich mir das auch schlimmer vorgestellt. Es ist völlig problemlos und die Bremsen kommen mit den mindestens 140 kg des Gespanns ( 97 kg ich, 10 Kg Anhänger, 11 kg Fahrrad, min 25kg Gepäck und dann noch die Kameratasche) ganz gut zurecht.

Nur bergauf zieht das natürlich massiv nach hinten ;o)

Es waren heute wirklich nur gute 30 km... aber mit 580 Höhenmeter auf drei Hügel verteilt.

Der Ekligste war der letzte. Man kann fotografisch Gefälle schwer darstellen. Das ist mein Versuch.

Ich stehe auf der Kuppe, schaue nach hinten und der Helm dort unten links ist von Claudia


Wenn ich nach vorn schaue eröffnet sich mir folgender Blick


Man muss dazu sagen, dass die Wohnmobile teilweise im ersten Gang an der Steigung an uns vorbeigekrochen sind. Diese ist ungefähr 750 m lang und geht einfach nur Schnurgerade bergauf.

Aber was soll’s. Es hat Spaß gemacht und jeder Tag, den wir ein wenig besser werden und den wir unsere Strecke schaffen, ist sehr befriedigend.

Die Black-Jack-Lodge in Kuaotunu hat eine grandiose Bewertung im Backpackerjournal bekommen und sie ist auch toll.


Von der Terrasse schaut man auf das Meer und ein kleines Bächlein.

Außerdem gibt’s WiFi.


Jetzt lehne ich mich zurück und bereite mich mental auf die morgige Etappe vor.

Claudia hat das prima geplant. Es sind nur 16 km zur nächsten Lodge. Dort liefern wir nur kurz unser Gepäck ab und machen mit dem Rad einen Tagesausflug zur Cathedral Cove und vielleicht zum Hot-Water-Beach.

...Naja, Ursache war, das wir keine andere Übernachtungsmöglichkeit bekommen haben. Aber irgendwer muss schon vorher gewusst haben, dass das heute die erschlaffendsten 30 km meines Lebens werden... mit 580 Höhenmeter (kopfschüttel).