06. Februar - Eine kurze Geschichte über die Sandflies


Wir waren uns sicher mit Australien den lebensgefährlicheren Landstrich hinter uns gelassen zu haben. Womit wir aber nicht gerechnet haben sind die hier ansässigen Sandflies.

Sandflies sind ein Wunder der Natur.

Die Biester tarnen sich als harmlose Fruchtfliegen und anstatt einfach nur ein wenig durch die Gegend zu fliegen, beißen die Viecher einen an den unmöglichsten Stellen. Nicht genug mit dem Biss. Die gebissene Stelle juckt in der Regel wie verrückt und zwar (bei uns) Minimum drei Tage. Dazu gibt es widerliche Quaddeln. Bei manchen Mitreisenden entwickeln sich daraus richtig wässrige oder eitrige Blasen.

Das Fiese daran ist: die Viecher machen kein Geräusch beim Fliegen und sie fliegen gern schwarze Sachen an. In meinem Fall die schwarzen Söckchen. So habe ich um den linken Fußknöchel 18 Bisse.

Insgesamt trägt mein linker Fuß, als Rekordhalter 27 Bisse...... und das juckt. Einmal abends ein Bier in Badeschlappen auf der Terrasse genommen und schon sah mein Fuß aus, als hätte er die Masern. Die spinnen die Viecher!

Auf der Nordinsel haben wir gedacht: Mit den Sandflies wird wieder hoffnungslos übertrieben. Aber seid Anakiwa-Bay wissen wir: Jeder schwedische Moskitoangriff ist ein seichter Furz von Mutter Natur im Vergleich zu diesen blutrünstigen Monstren! ;o)

Kommen wir zur Arbeit:

Nach dem trubeligen Franz-Josef Glacier ging es heute weiter gen Haast. Claudia sparte sich die bergige Strecke am Fox Glacier vorbei und stieg erst danach auf’s Fahrrad.

Aber auch da ging es wieder bergauf...


Claudia ist aber so ähnlich wie der Volkswagen Käfer.

Sie fährt...


...und fährt...


...und fährt...


...und fährt...


...während ich mir außerhalb der Betreuungszeiten die Steilküste anschaue...


...oder den Strand...


Haast ist nur ein Zwischenstopp und in einer Email an Arne habe ich mir mal ungeschminkt erlaubt etwas darüber zu schreiben:

"...Langsam verstehe ich, warum die Selbstmordrate in NZ so hoch ist. Hier möchte ich noch nicht mal tot überm Zaun hängen...Die Landschaft ist natürlich wieder scenic.....aber das war es dann auch. Um die Durchgangsstraße scharen sich eine Hand voll Häuser, eine Frittenbude, ein Helicopterflugdealer und eine Bushaltestelle und das war es für 30km in die eine und in die andere Richtung..."

...und dann war da noch ein merkwürdiger Hinweis am Souvenirshop: Ist Ihnen aufgefallen, dass hier keine Tiere Geräusche machen? Das liegt am Einsatz des Giftes 1050. Schreiben Sie der Kommunalverwaltung und äußern Sie Ihren Unmut." Was bitte ist "1050" für ein Gift?