01. bis 07. November - Die Bringschuld


So! Endlich ist es wieder so weit. Die letzte Woche zu Hause ist angebrochen und dann geht es endlich weiter.

Richtig konnten wir das Zu-Hause-sein nicht genießen. Wir müssen noch bis zum nächsten Jahr warten, um alle unsere gesammelten Ideen verwirklichen zu können. Deshalb fühlen wir uns hier ein wenig zwischen Baum und Borke.

Der Vorteil an so einer Situation ist:

Man besucht so viele Menschen, wie es geht und verbringt zusammen eine schöne Zeit.

So auch am dritten November.

Michael (der mit der DINE) hat uns nach Borken eingeladen und so donnerten wir am Samstag um 5.00 Uhr morgens Richtung Münsterland, um mit Michael und seiner Familie zu frühstücken.

Wie soll ich Euch diesen Tag beschreiben?

Wir betraten das tolle Haus, das die drei aus einer alten Lohnarbeiterscheune gezaubert hatten und sofort war unser "Wir-umsegeln-gemeinsam-die-Ostsee-Gefühl" wieder da.

Der Tag ging leider viel zu schnell vorbei, da wir nicht über Nacht bleiben konnten. Schließlich forderte Skrollan am Sonntag sein Recht auf Abschied und letzte Winterarbeiten.

Da wir aber davon ausgehen, dass wir von unserer "Neue-Welt"-Reise zurückkehren, freuen wir uns jetzt schon auf das nächste Treffen. Denn solche, wie Michael und seine Familie, findet man nicht alle Tage.

Die restlichen Tage der Vorbereitung verliefen bis zum Vortag unserer Abreise erstaunlich unspektakulär aber schön, harmonisch und familiär.

...und dann kam der Mittwoch.

Alles für die Sicherheit:


Wir hatten alles gut verpackt und die Räder waren in Ihren Kartons. Knospi stand abends mit seinem Zafira vor der Tür und wir wollten die Gepäckstücke damit zum Flughafen verbringen.

Nach einer ersten Herzattacke (die Kartons wollten nicht in das Auto passen), wurschtelten wir das noch zu recht.

Die Folge davon war, dass Knospi und ich auf den ganz nach vorn gedrehten Vordersitzen saßen, wie Dirk Nowitzki am Steuer eines Trabant. Also Kopf noch vor dem Lenkrad auf Höhe des Rückspiegels und die Beine ebenfalls rechts und links neben dem Lenkrad angewinkelt....aber die Kartons waren drin

Als wir 500m vor dem Elbtunnel waren, wurde die Autobahn vollgesperrt. Ein LKW-Fahrer ist kurz vor uns mit offener Ladeklappe in den Elbtunnel gefahren und hatte die Wände des Tunnels umdekoriert.

Knospi und ich warteten geduldig in unserer entspannten Körperhaltung und nach einer drei-viertel Stunde durften wir auch schon weiterfahren.

Nachdem wir uns durch die Ergebnisse der krausen Gedankenwege der Verkehrsplaner vor dem Hamburger Flughafen auf die oberste Etage des Parkdecks gequält hatten, testeten wir nochmals mein Mobiltelefon.

Ihr erinnert Euch: Claudia hatte kurz nach dem Kauf das Mobiltelefon mit einem Vollwaschgang mit Schleuder- und Trockenprozedur auf Wasserverträglichkeit getestet.

Ich bin für die gröberen Tests zuständig.

Daher platzierte ich das Mobiltelefon so geschickt versteckt auf einer Dokumentenmappe, dass Knospi im Dunkeln beim Herausholen der Dokumentenmappe, den Schwung so exakt berechnen konnte, dass das Telefon über die Brüstung des Parkdecks flog, einmal auf einem Treppengeländer auftippte und dann 10m tiefer neben einem etwas verwirrten Business-Fluggast auf dem Betonboden des untersten Stockwerkes aufschlug.

Was soll ich Euch sagen: Auch das hat das Telefon überlebt. Qualität setzt sich halt durch!

Der Rest ist schnell erzählt:

Kartons auf den Trolli – damit losschieben – mehrmals ab und aufladen, weil tolle Absperrungen das Passieren mit etwas breiterem Gepäck verhindern – Danach Kampf mit Lufthansa-Dame, der die Begriffe "Datumsgrenze" und "46 Kg Freigepäck/Person (Piece Concept)" unbekannt sind (Dauer: 45 Minuten) – In der Zwischenzeit wurde uns der Trolli geklaut – Dann zum Sperrgepäckschalter, dessen Durchleuchter uns lobte, wegen der Fahrradhelme, die er auf dem Röntgenfoto sehen konnte und dann endlich die Rückfahrt nach Hause.

Dort ließen wir den letzten Abend bei unserem Hausgriechen ausklingen, wo sich spontan eine nette Runde zum Tschüß-Sagen versammelt hatte.

So hatte der Tag nach einem turbulenten Beginn ein schönes Ende und wir fielen in einen tiefen und festen Schlaf, der für die nächsten 40 Stunden (zumindest für mich) der letzte sein sollte.

Aber das kommt im nächsten Tagesbericht...