04. Mai - KsdS - K olobrzeg s ucht d ie S uperstars


Wisst Ihr eigentlich wie kalt das morgens hier ist? ...Regelmäßig muss ich Claudia die Eisblumen von den Wangen schaben und dann die Haare warm hauchen, damit sie, tief gefroren wie sie sind, nicht abbrechen.

Naja, ein wenig übertrieben ist es schon. Aber das Wort "frisch" trifft es nicht ganz.

An diesem herrlichen, sonnigen, ar...kalten Morgen hatten wir früh in der gastfreundlichen Marina Polmax (www.plx.pl) in Dziwnów abgelegt.

Für uns war das bisher der Höhepunkt der Reisestationen, weil hier alles so gemütlich, freundlich und liebevoll war. Wir können diesen Hafen mit seinem warmherzigen "Chef" nur wärmstens empfehlen.

Der Hafenmeister hatte uns gleich am ersten Tag eine mehrsprachige Broschüre des deutsch-polnischen Teils der Euroregion Pomerania in die Hand gedrückt, in der alle Häfen mit Hafenplan, Serviceeinrichtung, Bild und Kontaktadresse (Stand 11/06) von Ribnitz-Damgarten bis Darlowo verzeichnet sind. Das ist das beste kostenlose Werk, was wir bisher gesehen haben.

Als Kontakthomepage/ -adresse ist www.zachodniopomorskie.pl oder turystyka@wzp.pl angegeben. Wer also hier hinsegelt, sollte sich diese Broschüre anfordern.

So zurück zu unserem Morgen...

Um 07.10 klarierten wir wieder bei dem attraktiven Grenzsoldaten aus und ab ging es Richtung Kolobrzeg (Kolberg).

Das Wetter war, wie bisher immer, wunderbar. Nachdem wir die Batterien aufgeladen hatten, konnten wir mit der sehr leichten Brise sogar nach Kolberg segeln.

Vorher erwartete uns noch ein kulinarischer Höhepunkt: Die frischen Bratwürste, die wir gestern eingekauft hatten.

Ich habe Claudia noch nie so schnell essen sehen. Normalerweise hat man ja schon sein Mittagessen hinter sich und wartet auf das Kaffeetrinken, bevor Claudia mit dem Frühstück fertig ist. Heute war das nicht so.

Wie soll ich das Besondere erklären?

Die Bratwürstchen, die ich sonst kenne sind normalerweise sehr fein im Brät und daher wird die Wurst auch sehr fest. Diese waren wesentlich gröber, gröber als eine grobe Rügenwalder Teewurst. Deshalb schneidet und sticht man die Wurst an, sonst explodiert die in der Pfanne.

Der Geschmack ist mit einer leicht süßlichen Note und fertig gebraten, zergeht die Wurst auf der Zunge. Senf oder Ketchup braucht man nicht, weil die Wurst selbst so intensiv im Geschmack ist. Hingegen harmoniert eine Scheibe Weißbrot wunderbar dazu.... Einfach lecker!

Und dann mussten auch schnell die Segel geborgen werden, weil wir direkt vor der Hafeneinfahrt von Kolberg standen.

Der erste Eindruck vom Stadthafen war ein wenig ernüchternd, nachdem wir gerade aus der schönen Marina Polmax kamen.

Aber auch hier wurden wir wieder sehr freundlich vom Hafenmeister begrüßt und auch er verzichtete auf das Hafengeld, weil die sanitären Einrichtungen noch nicht vollständig hergestellt sind. Morgen seien die Duschen und Toiletten aber fertig gebaut.

Als wir ein wenig die Umgebung erkundeten, verstanden wir, warum Jörn Heinrich diesen Hafen hervorhebt. Direkt am Hafen ist eine Zitadelle an der man besten frisch geräucherten Fisch und ein leckeres Bier in angenehmer Umgebung zu sich nehmen kann.

Wenige Schritte in die andere Richtung ist man im Zentrum und kann nach Herzenslust bummeln.

Das haben wir dann auch ausgiebig getan. Dort war wieder eine Bühne aufgebaut und ein "Act" jagte den nächsten.

Jugendliche Jazztanz-, Sänger-, Kindertanz-, Capoeiragruppen und Lateinformationen gab es zu sehen. Entweder bin ich unkritischer geworden oder das war wirklich alles richtig schön anzusehen und zu hören. Am Ende haben wir einen ganzen Satz Fotos beigelegt.

Insgesamt ist uns folgendes in Polen aufgefallen. Die Menschen hier legen sichtbaren Wert darauf nicht schlunzig herumzulaufen. Alles, bis zu den öffentlichen Grünanlagen, ist sehr gepflegt und trotzdem machen die Menschen einen sehr entspannten Eindruck. Dies gilt insbesondere auch für den Umgang der Eltern mit ihren Kindern.

Es gibt hier viele junge Familien und wir haben hier noch keine Mutter mit hektischen Flecken hinter ihrem Kind hinterherlaufen sehen. Hier wird nicht geschrieen (das gilt auch für die Kinder). Beim Essen wird nicht gequengelt (auch die Muttis nicht ;o) und Vati sitzt nicht unbeteiligt daneben, sondern hat die Lütte genauso auf dem Arm, wie die Mutter auch.

Wenn ich da an manche Dramen denke, die ich schon woanders gesehen habe, bin ich sehr erstaunt... Kriegen die Kinder hier irgendwelche Beruhigungsmittel?

Obligatorisch ist das Mobiltelefon in der Hand oder am Ohr und bei den Damen eine riesengroße Sonnenbrille. Bei manchen Modellen könnte man meinen, das ist das getönte Visier eines Motorradhelmes oder aus dem Helm von Neill Armstrong aus der Apollomission.

Vielleicht liegt es auch daran, dass wir uns hier von einem polnischen Urlaubsort zum nächsten bewegen und dass das hier nicht der Alltag ist.

Ansonsten müsste man mal in Polen anfragen, wie die so entspannt sein können, obwohl hier alles und jeder (wenn er nicht gerade flaniert) einer Beschäftigung nachgeht.

Jetzt aber die Bilder. ...Das erste muss ich noch kommentieren: Hier liegen drei weltberühmte Yachten in einem Hafen: Die Pahoa von Jörn Heinrich, die Express von unserm "kleinen" Rolf und unsere Skrollan ...wir fragen uns nur, wie der Rolf so schnell hierher gekommen ist, wo er doch am 28. April noch in Finkenwerder war.... ;o)


So, und nun der Rest...