19. Juli - Navishamn


Ich weiß, was sie jetzt sagen wollen, und Sie haben Recht! – Wenn wir ein wenig härter gegen uns selbst wären, könnten wir so toll vor irgendwelchen Schären ankern und romantisch die Ruhe genießen.

Jetzt sitzen wir immer noch in einem Hafen, der Skrollan durch den ungehindert einlaufenden Schwell zur Schiffsschaukel macht und beruhigen uns damit, dass wir beide eine gaaaanz leichte Erkältung im Anflug verspüren.

Das ist aber genau das, was wir jetzt wollen. Uns unterhalten und im Internet surfen, um die besprochenen Themen mit Fakten zu untermauern.

Zum Beispiel habe ich in vergangener Zeit ja immer rumgejammert, dass die Menschen hier wohl mehr verdienen müssten, weil wir hier überdurchschnittlich viele neue und große Yachten gesehen haben.

Ein Blick ins Netz hilft weiter: Der Eindruck muss mich getäuscht haben, da Deutschland ein höheres durchschnittliches Nettoeinkommen pro Einwohner aufzuweisen hat.

So kann man sich irren, wenn man nur in Yachthäfen rumlungert.

Dass hier verhältnismäßig mehr Frauen schwanger sind oder Kinder haben, bestätigte auch die Statistik oder demografische Entwicklung.

Interessant, war ein Blick auf die Daten Estlands, wo wir so viele schöne Frauen gesehen haben. Auch das bestätigt die Statistik. Im Gegensatz zu den skandinavischen Ländern und Deutschland leben dort schon ab der Altersgruppe der 15 bis 65 Jährigen mehr Frauen als Männer. In der Klasse darüber sind es fast doppelt so viele Frauen wie Männer.

Also meine ledigen Herren der deutschen Sangeskunst... auf nach Estland. Wir können bestätigen: Es lohnt sich…also rein optisch, versteht sich.

Um 15.00 Uhr war aber Schluss mit lustig. Claudia scheuchte mich nach draußen. Das war auch gut so.

Wir besuchten tatsächlich Skansen, das Museumsdorf in Stockholm. Hier werden aus den unterschiedlichen Regionen und Epochen Schwedens Häuser ausgestellt. Anhand dieser wird das damalige Leben erklärt.

So besuchten wir die Glasbläser


Eine Metallwerkstatt


Entgingen einem Nasenbeinbruch in einer Arbeiterwohnung des 19. Jahrhunderts


Ließen uns erklären, was so alles im Lädchen damals angeboten wurde


Besuchten ein Eisenwarengeschäft aus der Zeit um 1930


Und das nahe liegende Lebensmittelgeschäft


Im Kräutergarten musste Claudia wieder alles anfassen und ich konnte ihr gar nicht so schnell auf die Finger hauen, wie sie die Blätter von den Pflanzen gezuppelt hatte.... wenn das jeder machen würde?.... dann könnten die da auch ein Gewürzregal mit getrockneten Kräutern ausstellen ...kopfschüttel ....


...und dann immer das Genöhle... "Ich will jetzt zu den Elchen!"

Sind das Elche?


Die da?


Er hier


Oder der da?


Wie sieht’s mit der aus?


Kucken wir doch noch mal genauer hin.... endlich! Eine Elchin!


Achja, das beste habe ich noch vergessen...

Von dieser Dame wurde uns ein Bauernhof des 18. Jahrhunderts gezeigt.


Die Türen gingen bis zum Bauchnabel, um die Wärme drin zu behalten und nur die Großmutter hatte ein eigenes Zimmer. Im Winter schlief die ganze Familie und die Knechte hier in der Stube. Das war aber eigentlich ganz gemütlich. Und da die Knechte eigentlich auch fast zur Familie gehörten (da waren ja viele untereinander verwandt... Ihr wisst schon.... KnickKnack), war das wohl auch nicht so schlimm.


Die Dame erzählte noch, dass sie eigentlich Lehrerin wäre und hier nur in den Ferien arbeiten würde.

Toll ist das Konzept dieses Museums. In jedem Haus ist mindestens eine der Zeit entsprechend typisch gekleidete Person und erklärt einem auf Nachfrage, was man zu dem Haus, der Kirche usw. wissen will. Ist ein prima Konzept. Keine Wärter, keine Führung und wenn man was wissen will, fragt man einfach.

Natürlich werden überall Devotionalien angeboten.


Und Waffeln gab’s da auch


Dann dachten wir, wir begegneten dem grünen Tod


...es war dann aber doch nur eine zeigefreudige Fummeltrine


Hier noch ein paar Bilder, falls es interessiert...