29. August – Draußen gibt’s nur Kännchen!!!


...war der Satz mit dem Claudia meine Bitte um eine Tasse Kaffee beantwortete.

...wir haben herzlich gelacht! ...und dann bekam ich meine x-te Tasse Kaffee an diesem Tag.

Gestern war ein Bilderbuch Segeltag Richtung Grenaa. Um 7:30 Uhr verließen wir den Hafen von Asaa und in der Landabdeckung hatten wir guten Wind und wenig Welle. Das gefiel Skrollan merklich


Ständig geisterten diese magischen 7 kn über den GPS-Schirm und wir wurden schneller und schneller.

Selbst bei Madame war verhaltene Freude festzustellen.


An unserer Bekleidung könnt Ihr feststellen, dass wir uns im Hochsommer befinden... irgendwo in der Nähe von Grönland.

Dann kamen die heutigen Fischbestellungen über SMS herein. Folkert und Jan hatten gestern in einem Satz von Schwedens Küste nach Grenaa rübergemacht und erwarteten heute Folkerts Vater. Deshalb mussten fünf Fische geangelt werden, die dem Grill zugeführt werden sollten.

20 Minuten nach dem ersten Auswurf der Schleppangel hatte Claudia die erste Makrele ins Reich der ewigen Träume befördert.

Habt Ihr eigentlich schon mal eine Makrele im ungeräucherten Zustand gesehen?

Schaut Euch die schöne Rückenzeichnung an


...und so sieht so eine Makrele von vorn aus. Hübsch, nicht?


In der Folge sprangen uns noch 5 weitere Makrelen an Bord und nach drei Stunden war der Auftrag für ausreichend Fisch zu sorgen, ausgeführt.

Habe ich mich schon bei Jan für den Tipp mit der Schleppangel bedankt? – NOCHMAL: DANKE, JAN! Geiler Tipp!!

Innerhalb dieser Zeit briste es weiter auf und in der Aalborg-Bucht erwartete uns dann auch ein wenig mehr Welle. Eine kam dann auch von der Seite ein wenig ins Cockpit gesprungen, aber wir waren ja gerade mit dem Makrelen-Genozid beschäftigt und konnten uns um so Nebensächlichkeiten, wie Seegang und Schräglage nicht kümmern.

Als ich dann wieder fotobereit war, musste ich zur Enttäuschung feststellen, dass ich jetzt endlich das Versprechen halten sollte und wirklich keine Versuche mehr unternehme, Seegang aufzunehmen.

Deshalb heißt dieses Bild "Gustav". Denn Gustav (der Pinnenpilot) hat wieder einen Super-Job erledigt.


...aufregen kann ich mich aber wieder über die Ingenieursleistung der Produzenten dieses Gerätes.

Diese Pinnenpiloten sind eher für kleinere Boote (so wie unseres) gedacht. Diese werden natürlich durch die Wellen mehr beeinträchtigt, als größere Geschosse. Deshalb hat so ein Pinnenpilot auch mehr zu arbeiten bei Seegang. Da er immer erst reagieren kann, wenn die Böe oder Welle da ist, muss Gustav häufig weitersteuern, als er aufgrund seiner Bauart wirklich kann. So kommt es, dass die Schubstange (das Ding, was unten an der Pinne ansetzt) im Anschlag sekundenlang verharren muss. Die elektronische Steuerung sagt ihm aber: "Los, noch weiter!" Das geht aber nicht. Anschlag ist Anschlag.... und dann orgelt der Elektromotor die ganze Zeit weiter. Das kann doch nicht gesund sein. ...und so hört sich das jetzt auch an. Wenn die Schubstange in den Anschlag fährt, kracht es jetzt ordentlich und dann orgelt der Servo gequält. Mal sehen, wie lange uns Gustav noch erhalten bleibt. Naja, aber das nur am Rande.

10 Seemeilen vor Grena war Schluss mit Rauschefahrt. Wellen waren auch fast ausverkauft und so konnte ich einen weiteren Irrtum in der Landvermessung aufdecken.

Die Klippen von Dover liegen tatsächlich in Grena


...und dann waren wir da.

Skrollan, der Fischtrawler, machte neben Smatroll fest und nach ein, zwei Anlegebieren auf der Smatroll, nahm ich die Makrelen aus.

Am Anfang hat mich der frische Geruch an den Händen nicht gestört. Jetzt, 24 Stunden später, würde ich mir wünschen, dass das bald mal ein Ende nimmt.

Da von uns fünfen keiner wusste, wie man eine Makrele ordnungsgemäß zubereitet, haben wir die sechs Biester "en Cartoccio" auf dem Grill zubereitet (pfeffern, salzen, Zwiebel, Knoblauch und Zitrone in die Bauchhöhle und das ganze in eine (Alu-)-Hülle).

Dazu gab es noch Erdbeeren, Salat und Weißbrötchen mit frischer Knoffelbutter!

Leider konnte (wollte) ich mit meinen Fischhänden kein Foto mehr machen.

Aber ich sag Euch! Das war super-lecker!

Guten Appetit!