Der 28. Tag (18.08.2006) - Entscheidungsfreude extrem


Heute war Reorganisationstag. Endlich die Berichte runterladen, Einkaufen, Technischer Dienst. Das wurde alles am Vormittag erledigt und dann ging’s weiter. Ein kurzer Schlag sollte es werden Richtung Fridericia nach Strib.

Herrlich 4 bis 5 Windstärken direkt von hinten. Das ist mit Skrollan wirklich entspanntes Segeln. Genua ausbaumen, sicheren Kurs wählen, Gustav an die Pinne und Sonne genießen. So rauschten wir gen Fredericia, weil wir in Middelfahrt ja schon so häufig waren.

Erstmal mussten wir aber durch die "Grundsee" vor Fredericia. An dieser Stelle warnen wir alle Segler, die dort bei kräftigen Ostwinden in den Sund einfahren. Wir hatten ja nur vier bis 5 Windstärken, aber die standen gegen den starken nordsetzenden Strom. Das gab auf ca. eineinhalb Seemeilen eine steile kurze Welle. Respekt. Drei von den fünf Seglern, die aus dem Sund herauswollten, haben wir wieder umdrehen sehen, als sie sich in den Wellen festgestampft hatten. Und ich habe eine neue Sportart erfunden: Skrollan surfen: Durch die Ausgleichbewegungen meiner zarten ehemals 100kg kann man die Metronombewegungen von Skrollan im Wellengang fast völlig ausgleichen.


...und hier eine 20 Meter Ketch vor Fredericia....


Der lange Rest des Tages ist schnell erzählt. Nach Fredericia ging’s doch nicht, weil durch den Ostwind der Ölgestank und der Lärm aus dem Handelshafen direkt in den Yachthafen getrieben wurde. Vielleicht bin ich da auch etwas eigen. Aber ich habe vier Jahre auf einer Tankstelle gearbeitet. Ich weiß wie Diesel riecht.

Dann ging’s nach Strib... oocchh nö, dann können wir auch direkt nach Middelfahrt in den neuen Yachthafen. Den kennen wir noch nicht.

Im neuen Yachthafen von Middelfahrt waren zwar reichlich Plätze. Die waren aber so groß, dass wir unsere Festmacher hätten längerstricken müssen. Außerdem liegen die Plätze echt schlecht zum Wind.

Der Stadthafen war Claudia zu laut. Kongebro war schon voll. Ankern hatte ich keine Lust und schliesslich und endlich landeten wir in Russelbaek, wo wir noch einen letzten Platz bekamen.

Der Hafen ist wirklich toll. Gute Sanitäreinrichtungen, großzügige Steganlagen, Sorgleinen in fast jeder Box und für Kinder sind dort gleich zwei Spielplätze. Leider habe ich schon wieder keine Fotos dort gemacht.