April bis Mai 2003

Wir wollten bis August fertig sein, um noch ein wenig Sommer unter Segeln genießen zu können. Daher begannen wir mit Sieben-Tage-Schichten. Das bedeutete: samstags und sonntags ganztägig und an den Werktagen von ca. 18.00 bis 22.30 Uhr wurde unser Baby bearbeitet.
Danach wurde meist noch bis Mitternacht im Internet nach Tipps und günstigen Werkstoffen gesurft.

Epoxi, Lack und Blumenerde

Von allen Seiten kam Hilfe. Man musste nur fragen. Manfred Schreiber von SP-Systems beantwortete unsere mehrseitige Fragemail mit einer Engelsgeduld und gab tolle Tipps zur fachmännischen Beseitigung unserer Blumenerde. Von Jan Matthaei aufs Boote-Forum gebracht, ergaben sich viele Antworten auf unsere Fragen. Einer der besten Tipps von Jan war die Empfehlung des Wagner-Feinsprühsystems. Im Booteforum verklickerte Dirk mir noch, wie wir den 2K-Lack richtig zu verdünnen hatten und wieder war reichlich Geld gespart.

Wir wühlten ununterbrochen. Die Deckschale frästen wir an den Blumenerdestellen auf, säuberten, trockneten das Laminat, verklebten mit Epoxi den neuen Kern und klebten den Deckel wieder drauf. Wir hatten großes Glück, dass für Skrollan vernünftiges Polyester verwand worden war, so dass die Struktur noch erhalten werden konnte.

An den delaminierten, aber trockenen, Stellen erzielten wir ein prima Ergebnis mit dem Tipp aus der Epoxi-Fibel von West-Systems. Es wurde großflächig ein Lochraster in den Deckel gebohrt. Dann wurde Epoxydharz in eine Reihe Löcher gepresst, bis das Harz aus den anderen Löchern herauskam. Als alle Hohlräume mit Epoxi verfüllt waren, wurde das Lochraster mit Hostaphanfolie abgedeckt, mit Sandsäcken beschwert und das Harz härtete aus. Das Gute an unserem Deck war, das man aufgrund der Transparenz gut sehen konnte, bis wo das Epoxi vorgedrungen war und wo sich noch Lufteinschlüsse befanden. Das Resultat ist ein bis heute stocksteifes und knisterfreies Laufdeck.

Dann wurde ununterbrochen geschliffen und gespachtelt. Claudia widmete sich liebevoll der Lackierung der Holzteile. Leider haftete der Lack nicht richtig. Es war unerklärlich. Selbst Walter unser Lackprofi war ratlos. Weil es so schön war, wurde deshalb noch mal alles ausgebaut und erneut von Claudia geschliffen, gereinigt und lackiert.